Diagnose

Welche Untersuchungsmethoden gibt es, um FAP festzustellen?
Obwohl die molekulargenetische Untersuchung und die Spiegelung des Augenhintergrundes wertvolle Hinweise für die Diagnose der FAP geben, kann die Ausprägung der Erkrankung nur mittels Darmspiegelung und Untersuchung einer Gewebeprobe festgestellt werden.

1. Enddarmspiegelung (Rektosigmoidoskopie)
Bei Risikopersonen für FAP wird eine Spiegelung des Enddarms ab dem
10. Lebensjahr in jährlichem Abstand dringend empfohlen.
Da bei dieser Untersuchung nur der letzte Abschnitt des Darms betrachtet wird, ist sie nicht mit Schmerzen verbunden und wird somit ohne Betäubung, auch bei Kindern, problemlos durchgeführt. Außer einem Klysma (kleinem Einlauf) kurz vor der Untersuchung ist keine weitergehende Vorbereitung notwendig.

2. Vollständige Dickdarmspiegelung (Koloskopie)
Bei einer Koloskopie wird der gesamte Dickdarm mit einem flexiblen endoskopischen Gerät, das etwa daumendick ist, betrachtet. Da diese Untersuchung unangenehmer ist als die Enddarmspiegelung, wird ein Beruhigungsmittel gegeben, sodass die Patienten während der Untersuchung schlafen. Bei der Koloskopie muss der Darm mit etwas Luft entfaltet werden; dabei entstehen Schmerzen, ähnlich wie bei starken Blähungen.

Diese Untersuchung wird empfohlen, wenn bei der Enddarmspiegelung Polypen festgestellt wurden. Um zu beurteilen, ob auch im restlichen Dickdarm Polypen aufgetreten sind, ist eine vollständige Dickdarmspiegelung notwendig.

Autor: Dr. Michael Mündel, Benedictus Krankenhaus Tutzing
Letzte Überarbeitung:November 2014