Fachbegriffe

Was bedeuten diese Fachbegriffe?

Adenom eine gutartige Geschwulst aus Drüsengewebe, die durch weiteres Wachstum bösartig werden kann
AFAP Attenuierte (mildere) Verlaufsform der FAP; wird durch eine Mutation im APC- Gen verursacht und wird autosomal-dominant vererbt.
Anus After; Darmausgang
APC-Gen Erbfaktor (auf Chromosom Nr. 5), der das Wachstum von Zellen steuert; eine Veränderung dieses Gens bei FAP-Patienten führt zu verstärktem Zellwachstum vor allem im Dickdarm (Polypen)
Biopsie kleine Gewebeprobe, die mikroskopisch untersucht werden kann
Chromosom Träger der Erbanlagen. Der Mensch hat 23 Chromosomenpaare
CHRPE (congenitale Hypertrophie des retinalen Pigment-Epithels) – angeborene Veränderung der Netzhaut, die durch eine Untersuchung des Augenhintergrundes festgestellt werden kann
Desmoid gutartige bindegewebige Geschwulst, die sich bei FAP-Patienten am häufigsten im Bauchraum oder an der Bauchwand befindet. Grundsätzlich können Desmoide jedoch an jeder Körperstelle auftreten
Duodenum Zwölffingerdarm
Endoskop ein optisches Gerät mit Beleuchtung zum Betrachten des Körperinneren. Für die einzelnen Körperhöhlen gibt es spezielle, meist flexible Endoskope
Epidermoid-Zyste gutartige Zyste (Schwellung) unter der Haut, meist an Kopf, Gliedmaßen oder Rücken
FAP (Familiäre Adenomatöse Polyposis) vererbbare Erkrankung, bei der Hunderte von adenomatösen Polypen im Dickdarm auftreten
Fundoskopie Spiegelung des Augenhintergrundes
Gardner Syndrom Form der FAP, bei der außer Dickdarmpolypen auch andere Symptome außerhalb des Dickdarms auftreten, z. B. Epidermoid-Zysten, Osteome u.a. (Es gibt einen fließenden Übergang zwischen „klassischer“ FAP und „Gardner-Syndrom“; deshalb sollte der Begriff „Gardner-Syndrom“ nicht mehr verwendet und durch „FAP“ ersetzt werden)
Gastroduodenoskopie Spiegelung des Magens und des Zwölffingerdarms
Gen Erbfaktor; Grundeinheit der Vererbung. Der Mensch hat etwa 35.000 Gene, eines davon ist das APC-Gen. Die Gene liegen in bestimmter Reihenfolge auf den Chromosomen
Ileo-anale Pouch-Operation chirurgischer Eingriff, bei dem der Dickdarm und die Schleimhaut des Enddarms entfernt werden; das zu einem Beutel ausgebildete Dünndarmende wird an den Schließmuskel des Afters angenäht
Ileo-rektale Anastomose chirurgischer Eingriff, bei dem der Dickdarm entfernt wird; der Dünndarm wird an den verbliebenen Enddarm angenäht
Ileostoma künstlicher Dünndarmausgang an der Bauchdecke
Ileum der letzte Teil des Dünndarms
Klistier kleiner Darmeinlauf
Kock-Pouch ein Dünndarmbeutel, der unter der Bauchdecke liegt
Kolon Dickdarm
Koloskopie Spiegelung des gesamten Dickdarms mit Hilfe eines flexiblen Endoskops. Das Endoskop besteht aus einer Lichtquelle, einer Vergrößerungsvorrichtung und einem offenen Rohr zur Entnahme von Gewebe und zum Einblasen von Luft
MAP MUTYH-assoziierte Polyposis; der klinische Verlauf ist ähnlich der attenuierten FAP (AFAP). Die MAP wird durchzwei Mutationen im MUTYH-Gen verursacht und autosmal-rezessiv vererbt.
Molekulargenetische Untersuchung biochemische Methode zur Untersuchung der Erbsubstanz aus Blut- oder Gewebeproben
Mutation Veränderung in der Erbsubstanz; diese Veränderung kann zu einer spezifischen Erbkrankheit führen
MUTYH-Gen Erbfaktor (auf Chromosom Nr. 1); ist für die Reparatur von Basenfehlpaarungen, die durch oxidative Schäden hervorgerufen werden, verantwortlich. Mutationen in beiden Kopien des MUTYH-Gens führen zur Häufung von weiteren Veränderungen in der Erbsubstanz vor allem im Darm. Folge ist die vermehrte Entstehung von Polypen.
Osteom gutartige Knochengeschwulst (vor allem an Kiefer, Schädel und Gliedmaßen)
Polyp gestielte gutartige Geschwulst der Schleimhäute
Polyposis zahlreiche Polypen
Proktokolektomie Entfernung des Dick- und Enddarms
Rektosigmoidoskopie Spiegelung des Enddarms (die letzten 15 cm des Dickdarms)
Risikoperson Person, bei der die Möglichkeit besteht, die in der Familie aufgetretene Erbkrankheit zu entwickeln; das Erkrankungsrisiko für Kinder von FAP-Patienten beträgt 50% (dominanter Erbgang)
Stoma künstlicher Darmausgang in der Bauchdecke
Symptome Beschwerden

Autor: Dr. Waltraut Friedl, Institut für Humangenetik der Universität Bonn
letzte Überarbeitung: November 2014